Eine Fotoausstellung zur Erinnerungskultur in Ghana und Ahrensburg

In einem Austausch- und Forschungsprogramm sind Studierende der Universität Hamburg und der University of Education, Winneba (UEW) in Ghana, den Spuren der gemeinsamen Kolonialgeschichte nachgegangen und dokumentieren mit ihren Fotos das architektonischen Erbe beider Regionen.
Eine Kooperation mit der Evangelischen Akademie der Nordkirche und der Universität Hamburg.
Ausstellungseröffnung am 2.April 2025

Bei der Ausstellungseröffnung waren Gäste aus Ahrensburg und dem Umland zugegen. Moderiert wurde der Abend von Dr. Stephan Linck, Studienleiter für Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit an der Evangelischen Akademie der Nordkirche. Nach einer kurzen Begrüßung hieß der Gastgeber, Herr Eckart Boege, Bürgermeister der Stadt Ahrensburg, die Gäste im Rathaus willkommen. Er betonte die Gastfreundschaft und Offenheit der Ahrensburger:innen und zeigte sich erfreut über den Besuch und die Begegnung der ghanaischen Studierenden, die zuvor in Ahrensburg zu Gast waren. Ahrensburg, so betonte er, könne auf eine lange und wechselhafte Geschichte zurückblicken. Vieles sei bereits erforscht und aufgearbeitet, an mancher Stelle gebe es jedoch noch Arbeit.
Im Anschluss hieß Herr Dr. Linck sowohl in seiner Rolle als Moderator, als Bürger der Stadt als auch als Mitglied der AG „Lern- und Gedenkort im Alten Speicher“ in Ahrensburg, ebenfalls die Gäste willkommen. Er verwies als Historiker auf die besondere Bedeutung des Alten Speichers auf dem ehemaligen Gutsgelände des Schlosses Ahrensburg. In diesem Speicher wurden während des Zweiten Weltkrieges männliche Zwangsarbeiter festgehalten. Somit ist dieser Speicher das letzte historisch authentisch erhaltene Zwangsarbeiterlager im Landkreis Stormarn.
Es folgte ein Grußwort der Supervisorin Frau Prof. Dr. MHEd. Telse Iwers – Universität Hamburg (UHH) – in dem sie die Rahmung des ausgestellten Projektes darstellte.
Da die Supervisorin aus Ghana nicht anwesend sein konnte und auch die Studierenden der University of Education, Winneba (UEW), bereits abgereist waren, wurden im Vorfeld digitale Grußworte aufgezeichnet, die während der Veranstaltung abgespielt werden konnten – so konnten sie zumindest auf diese Weise an der Eröffnung teilhaben. Frau Dr. Anitha Oforiwah Adu-Boahen, Head of Department of the Department of History Education der UEW und Supervisorin unseres Projektes, bedankte sich in ihrer Videobotschaft für die Initiative dieses besonderen Vorhabens. Sie sprach ihren Dank gegenüber dem Bürgermeister Ahrensburgs, den Studierenden der UEW und UHH sowie allen weiteren Beteiligten aus. In ihrem Beitrag betonte sie zudem die anhaltende Sichtbarkeit kolonialer Spuren in Ghana – insbesondere in Winneba – und machte deutlich, wie wichtig es sei, diese nicht nur zu erkennen, sondern auch kritisch zu reflektieren. Das Projekt sei daher auch für die Bevölkerung in Winneba von großer Bedeutung.
Ebenso wie Dr. Anitha Oforiwah Adu-Boahen bedankten sich die Studierenden der UEW – Eunice Adzayi, Emmanuel Acheampong, Alexander Bernard Arthur – in einem digitalen Grußwort herzlich für die Zusammenarbeit und das Möglichmachen dieses Projektes. Sie blickten auf ein Jahr der Zusammenarbeit und auf zwei intensive und wunderbare Wochen in Ahrensburg und Umgebung zurück und freuen sich sehr, diese Chance erhalten zu haben. Aber sie blickten auch mit einer kritischen Reflexion aus der Arbeit in die Zukunft, was sich in ihren abschließenden Worten widerspiegelt: „How will our actions today resonate with future generations? What legacy will we leave behind? These questions challenge us, to not only remember the past, but to actively shape the presence in a way that it will handle the lessons we’ve learned so far“ (Deutsch: „Wie wird unser heutiges Handeln bei künftigen Generationen wahrgenommen werden? Welches Vermächtnis werden wir zurücklassen? Diese Fragen fordern uns heraus, uns nicht nur an die Vergangenheit zu erinnern, sondern die Gegenwart aktiv so zu gestalten, dass sie mit den Lektionen, die wir bisher gelernt haben, umgeht“).
Als letztes digitales Grußwort bekam Samuel Aikins aus Winneba die Möglichkeit, über sein Projekt „SEABEN Cultural Immersion Tours“ zu berichten. Sein Vorhaben kann in Teilen als ein Ergebnis unseres Projektes verstanden werden. Samuel Aikins, Alumnus der UEW und Lehrer an einer Grundschule in Winneba, bietet auf ehrenamtliche Basis und durch spenden finanzierte Führungen durch Winneba zu Fuß – sogenannte „Free Walking Tours“ – an, bei denen er Besucher:innen die Geschichte des Ortes näherbringt, unter anderem mithilfe der Informationen, die wir im Rahmen unserer Projektarbeit zusammengetragen haben. Ziel ist es, den kulturellen Austausch zwischen Gästen und der lokalen Bevölkerung zu fördern und durch gemeinsame Erlebnisse ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl zu schaffen.
Die studentische Forschungsgruppe mit dem Titel Culture of Remembrance – Our history, Our culture besteht aus:
Eunice Adzayi, Alexander Bernard Arthur, Emmanuel Acheampong, Isabel Vonessen Wilson, Svea Gaebler, Felix Hansen
Supervision durch:
Prof. Dr. Telse Iwers (UHH) – Fakultät für Erziehungswissenschaft
Dr. Anitha Oforiwah Adu-Boahen (UEW)

Die drei Studierenden der Uni Hamburg neben einer Ausnahme des Osu Castle, die ehemalige dänische Festung Christiansborg




