April 2025: Culture of Remembrance – Our History, Our Culture

Eine Fotoausstellung zur Erinnerungskultur in Ghana und Ahrensburg

In einem Austausch- und Forschungsprogramm sind Studierende der Universität Hamburg und der University of Education, Winneba (UEW) in Ghana, den Spuren der gemeinsamen Kolonialgeschichte nachgegangen und dokumentieren mit ihren Fotos das architektonischen Erbe beider Regionen.

Es handelt sich um eine Kooperation mit der Evangelischen Akademie der Nordkirche und der Universität Hamburg.

Ausstellungseröffnung am 2.April 2025

V.l.: Felix Hansen, Svea Gabler, Dr. Anitha Oforiwah Adu-Boahen (UEW), Emmanuel Acheampong, Eunice Adzayi, Isabel Vonessen Wilson, Alexander Bernard Arthur. Foto: Wolfgang Otto

Bei der Ausstellungseröffnung waren Gäste aus Ahrensburg und dem Umland zugegen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Stephan Linck, Studienleiter für Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit an der Evangelischen Akademie der Nordkirche. Nach einer kurzen Begrüßung hieß der Gastgeber, Herr Eckart Boege, Bürgermeister der Stadt Ahrensburg, die Gäste im Rathaus willkommen. Er betonte die Gastfreundschaft und Offenheit der AhrensburgerInnen und zeigte sich erfreut über den Besuch und die Begegnung mit den ghanaischen Studierenden, die zuvor in Ahrensburg zu Gast waren. Ahrensburg, so betonte er, könne auf eine lange und wechselhafte Geschichte zurückblicken. Vieles sei bereits erforscht und aufgearbeitet, an mancher Stelle gebe es jedoch noch Lücken.
 
Stephan Linck hieß die Gäste in seiner Rolle als Moderator, als Ahrensburger und Mitglied der AG „Lern- und Gedenkort im Alten Speicher“ ebenfalls willkommen. Er verwies auf die besondere Bedeutung des Alten Speichers auf dem ehemaligen Gutsgelände des Schlosses Ahrensburg.

In diesem Speicher wurden während des Zweiten Weltkrieges männliche Zwangsarbeiter festgehalten. Dieses Gebäude ist das letzte historisch authentisch erhaltene Zwangsarbeiterlager im Landkreis Stormarn.

Es folgte ein Grußwort der Supervisorin Frau Prof. Dr. MHEd. Telse Iwers – Universität Hamburg (UHH) – in dem sie den Umfang des Projekts beschrieb, der in der Ausstellung seinen Ausdruck findet.
Da die Supervisorin aus Ghana nicht anwesend sein konnte und auch die Studierenden der University of Education, Winneba (UEW), bereits wieder abgereist waren, konnten lediglich die Aufzeichnungen ihrer digitalen Grußworte gezeigt werden – immerhin!

Frau Dr. Anitha Oforiwah Adu-Boahen, Head of Department of the Department of History Education der UEW und Supervisorin des Projektes, bedankte sich in ihrer Videobotschaft für die Initiative dieses besonderen Vorhabens. Sie sprach ihren Dank gegenüber dem Bürgermeister Ahrensburgs, den Studierenden der UEW und UHH sowie allen weiteren Beteiligten aus. In ihrem Beitrag betonte sie zudem die anhaltende Sichtbarkeit kolonialer Spuren in Ghana – insbesondere in Winneba – und machte deutlich, wie wichtig es sei, diese nicht nur zu erkennen, sondern auch kritisch zu reflektieren. Das Projekt sei daher auch für die Bevölkerung in Winneba von großer Bedeutung.

Auch die Studierenden der UEW – Eunice Adzayi, Emmanuel Acheampong und Alexander Bernard Arthur – bedankten sich in einem digitalen Grußwort herzlich für die Zusammenarbeit und die Durchführung dieses Projektes. Sie blicken auf ein Jahr der Zusammenarbeit und auf zwei intensive Wochen in Ahrensburg und Umgebung zurück und freuen sich sehr, diese Chance erhalten zu haben. Aber sie reflektieren mit Blick in die Zukunft auch kritisch: „How will our actions today resonate with future generations? What legacy will we leave behind? These questions challenge us, to not only remember the past, but to actively shape the presence in a way that it will handle the lessons we’ve learned so far.“ („Wie wird unser heutiges Handeln bei künftigen Generationen wahrgenommen werden? Welches Vermächtnis werden wir zurücklassen? Diese Fragen fordern uns heraus, uns nicht nur an die Vergangenheit zu erinnern, sondern die Gegenwart aktiv so zu gestalten, dass sie mit den Lektionen, die wir bisher gelernt haben, umgeht.“)

In einem letzten digitalen Grußwort nutzte Samuel Aikins aus Winneba die Möglichkeit, über sein Projekt „SEABEN Cultural Immersion Tours“ zu berichten.  Sein Vorhaben kann zum Teil als ein Ergebnis unseres Projektes verstanden werden. Samuel Aikins, Alumnus der UEW und Lehrer an einer Grundschule in Winneba, bietet auf ehrenamtlicher Basis durch Spenden finanzierte Führungen durch Winneba an – sogenannte „Free Walking Tours“. Besucher:innen erhalten dadurch Einblicke in die Geschichte des Ortes. Dazu dienen auch Informationen, die im Rahmen dieser Projektarbeit zusammengetragen wurden. Aikins strebt einen kulturellen Austausch zwischen der lokalen Bevölkerung und ihren Gästen an und die Förderung eines Gemeinschaftsgefühls durch gemeinsame Erlebnisse.

Die studentische Forschungsgruppe mit dem Titel Culture of Remembrance – Our history, Our culture besteht aus:
Eunice Adzayi, Alexander Bernard Arthur, Emmanuel Acheampong, Isabel Vonessen Wilson, Svea Gaebler, Felix Hansen

Supervision durch:
Prof. Dr. Telse Iwers (UHH) – Fakultät für Erziehungswissenschaft
Dr. Anitha Oforiwah Adu-Boahen (UEW)

Die drei Studierenden der Uni Hamburg neben einer Ausnahme des Osu Castle, die ehemalige dänische Festung Christiansborg.