Studierende aus Ghana und USA zu Gast in Ahrensburg

Am 25. Juni 2024 traf eine Gruppe von 22 Lehramtsstudierenden, die an dem Ausbildungsprogramm Tricontinental Teacher Training (TTT) teilnehmen, auf Einladung der Uni Hamburg, der Akademie der Nordkirche und unserer AG in Ahrensburg ein. Die Teilnehmenden studieren an der University of Education in Winneba in Ghana und an der University of North Carolina at Chapel Hill (USA). Sie wurden von Studierenden der Uni Hamburg begleitet und von Prof. Andreas Körber.

Thema dieser wie auch einer weiteren Exkursion war die deutsche Erinnerungskultur.

Nachdem die Gruppe in Hamburg bereits das Stadthaus als Gedenkort für die Opfer des Nationalsozialismus kennengelernt hatte, sollte der Ausflug nach Ahrensburg eine weitere Epoche in den Blick nehmen: das ausgehende 18. Jahrhundert, die Hochzeit des Sklavenhandels.

Im Schloss erhielten die Studierenden eine klassische Schlossführung auf Englisch.In einem der Räume informierte der Guide auch darüber, dass Schimmelmann auf den Virgin Islands 1000 versklavte Menschen in der Zuckerproduktion arbeiten ließ. Einzelne Studierende waren von dieser Information sichtlich angefasst und hatten etliche Fragen zur Person Heinrich Carl Schimmelmanns, die im Anschluss bei einer weiteren Führung über das Außengelände von Dr. Angela Behrens beantwortet wurden. Die Ahrensburger Stadtarchivarin, konnte entsprechend dem neuesten Forschungsstand zum kolonialen Transatlantikhandel den jungen Leuten vom Aufstieg und Reichtum der Familie Schimmelmann berichten.

Im Schatten des Marstalls mit Blick auf die weiteren Wirtschaftsgebäude des Gutshofes veranschaulichte sie in welcher Weise der damalige Schlossherr als Kaufmann und Finanzier, in Konkurrenz zu weiteren Hamburger Kaufleuten, aus damaliger Sicht sehr erfolgreich agierte, und erklärte, dass diese Methoden bis heute in der Finanzwelt angewendet werden.

Dr. Stephan Linck (Nordkirche) und Prof. Andreas Körber (Uni Hamburg) brachten in einem gemeinsamen Austausch zur Sprache, dass das Schloss schon aufgrund seines Stiftungszwecks nicht der richtige Ort sein kann, dem Thema Sklavenhandel in seiner Tragweite gerecht zu werden. Dafür könnte gerade der Speicher den passenden Raum bieten.

Die Gruppe der Studierenden konnte zum Abschluss der Veranstaltung in der Schlosskirchengemeinde bei Kaffee und Butterkuchen den Tag Revue passieren lassen. Wir hoffen, dass sie aus diesem Besuch mitnehmen, wie die hiesige Gesellschaft noch damit ringt, auch dem Erbe des Kolonialismus angemessen zu gedenken und hoffen, den Kontakt halten zu können!